Umgang mit hohen Anforderungen im Job
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Umgang mit hohen Anforderungen im Job
Hohe Anforderungen im Job sind keine Seltenheit. Kleine Teams bzw. niedrige Personalschlüssel, hoher Krankenstand im Team, zeitaufwändige Projekte, Einführung neuer Systeme, neue Aufgaben, Zuständigkeiten für mehrere Themen sowie unklare Kommunikation, unstrukturierte Führung oder Konflikte im Team sind nur einige Beispiele für Stressauslöser am Arbeitsplatz. Wir widmen uns heute diesem Thema und zeigen Ihnen erste Ansätze zum Umgang damit.
"Es ist nicht die Last, die uns bricht, sondern die Art und Weise, wie wir sie tragen. Der erfolgreiche Umgang mit hohen Anforderungen erfordert oft eine positive Einstellung und eine effektive Stressbewältigung." - Lou Holtz
Der berufliche Alltag hält für viele von uns Herausforderungen bereit, die von stressigen Situationen über hohe Erwartungen bis hin zu knappen Zeitvorgaben reichen. In den letzten Jahren hat sich die Arbeitswelt rasant verändert und beschleunigt – ständig klingelnde Alarme bei neuen E-Mails, das rasche Wechseln zwischen Online-Meetings und die gleichzeitige Betreuung mehrerer Kund*innen können schnell an unsere eigenen Grenzen führen. Was einst den langsamen Postweg durchlaufen musste und dadurch zwangsläufig längere Bearbeitungszeiten mit sich brachte, wird durch die Digitalisierung zu einem Prozess, der schneller und anspruchsvoller geworden ist. Stress gehört zum Leben dazu, doch ein Übermaß davon kann ernsthafte Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben – und genau deswegen ist es wichtig, einen gesunden Umgang mit hohen Anforderungen im Job zu finden.
Auch wenn wir nicht immer das äußere Geschehen beeinflussen können – oder nur begrenzt – liegt dennoch die Kraft in unserer Hand, einen gesünderen inneren Umgang damit zu gestalten.
Beginnen wir mit einer kurzen Selbstreflexion
Da das Stresserleben bei jedem Menschen anders ist, ist es wichtig, dass Sie Ihrem eigenen Stress auf die Spur kommen. Nehmen Sie sich nun gerne eine ruhige Minute und reflektieren Sie Ihre persönliche Ist-Situation:
- Wie reagiere ich persönlich auf unvorhergesehene Zwischenfälle im Arbeitsumfeld?
- Wie reagiert mein Körper auf Stress? In welchem Bereich des Körpers fühle ich den Stress am meisten?
- Welche Gedanken gehen mir bei Stress durch den Kopf?
- Welche Strategien habe ich bisher angewendet, um mit zusätzlichen Arbeitsstunden oder Stress umzugehen?
- Wie empfinde ich die Balance zwischen beruflichen Anforderungen und meinem persönlichen Wohlbefinden?
- Welche Methoden habe ich entwickelt, um nach der Arbeit abzuschalten und zu entspannen? (Seeleninseln zum Auftanken)
- Welche konkreten Schritte kann ich unternehmen, um einen gesunden Umgang mit hohen Anforderungen um Job und den genannten Herausforderungen zu entwickeln?
Optional stellen wir Ihnen das „Stresstagebuch“ zum kostenfreien Download zur Verfügung, um Ihre persönlichen Muster zu dokumentieren. Wir ermutigen Sie, dieses in den kommenden Tagen aktiv in Ihren Alltag zu integrieren.
Dieses Wissen ist sehr hilfreich, um Ihr Stresserleben nachhaltig zu verändern. Denn so individuell, wie Ihr Stress entsteht, so individuell sind bestenfalls die Wege, die Sie für sich finden, um jenen zu reduzieren.
Gemeinsam wollen wir nun verschiedene Situationen in den Blick nehmen, die im Arbeitsalltag als herausfordernd empfunden werden können und wie Sie einen gesünderen Umgang mit hohen Anforderungen im Job und den einzelnen Teilelementen entwickeln können.
Umgang mit Zeitdruck: Strategien für eine effektive Zeitnutzung
Ständiger Zeitdruck, unerbittliche Deadlines und scheinbar endlose To-Do-Listen können das Gefühl erzeugen, als werden wir nur so durch den Tag gehetzt. Das Hamsterrad hört sich vermeintlich nicht auf zu drehen.
Bevor wir zu den spezifischen Ratschlägen übergehen, ist es von Bedeutung, für sich wohlwollende und vorausschauende Maßnahmen zu treffen, um entspannt und gut vorbereitet in den Arbeitsalltag zu starten. Ein paar Minuten früher aufzustehen ermöglicht es, sich in Ruhe vorzubereiten und den morgendlichen Stress zu vermeiden. Planen Sie Ihren nächsten Tag am Vorabend und erstellen Sie eine Checkliste, um morgens nicht von Hektik überrascht zu werden.
Stellen Sie sicher, dass alle benötigten Arbeitsmaterialien bereitliegen, um ohne Unterbrechungen in den Arbeitstag zu starten. Ein vorbereitetes Glas Wasser garantiert, dass Sie hydratisiert bleiben und frisch in den Tag gehen. Wenn möglich, bereiten Sie auch eine kleine Mahlzeit vor, um sicherzustellen, dass Sie während der Arbeit nicht hungrig werden.
Diese einfachen Vorbereitungen tragen nicht nur zu einem stressfreien Start in den Arbeitstag bei, sondern erfüllen auch grundlegende körperliche Bedürfnisse, die entscheidend sind, um den Kopf klar und fokussiert zu halten.
Wenn Sie sich nun akut unter Zeitdruck fühlen, können diese schnellen Ratschläge Ihnen helfen, sich zu beruhigen, effektiver zu arbeiten und einen Umgang mit Zeitdruck zu finden:
Tief durchatmen und sammeln
Gönnen Sie sich einen Augenblick der Ruhe und lassen Sie sich Zeit zum tiefen Durchatmen, um sich neu zu sammeln. Selbst wenn es gerade ungelegen erscheint, kann es enorm hilfreich sein, einen kurzen Moment innezuhalten und an die frische Luft zu gehen. Bereits fünf Minuten können einen erstaunlichen Unterschied machen. Ein Ausflug ins Freie ist nicht nur eine Pause von drinnen, sondern auch ein Energieschub für den Kopf. Frische Luft bringt Sauerstoff, der die Gehirnaktivität ankurbelt. Kurze Spaziergänge verbessern die Durchblutung und liefern mehr Nährstoffe an die grauen Zellen. Und wenn der Geist kurzzeitig woanders weilt, entstehen Raum für Erholung und die Möglichkeit, Dinge aus einer neuen Perspektive zu betrachten – was oft zu kreativerem und frischeren Denken führen kann.
Priorisierung
Ein weit verbreitetes Problem besteht darin, dass wir Schwierigkeiten beim korrekten Priorisieren haben. Oft neigen wir dazu, Aufgaben zuerst zu erledigen, die möglicherweise "schnell" erledigt werden können oder die am angenehmsten sind, obwohl sie keinerlei Priorität haben. Es ist ratsam, sich auf die dringendsten Aufgaben zu fokussieren und diese zuerst anzugehen. Identifizieren Sie, welche Aufgaben unmittelbar erledigt werden müssen.
Erkennen Sie sich auch darin, Ihre Aufgaben ständig aufzuschieben und das Gefühl zu haben, den Überblick zu verlieren? Wir verstehen, dass die richtige Priorisierung oft eine Herausforderung darstellt, aber sehr wichtig ist, um einen gesunden Umgang mit hohen Anforderungen im Job (oder Alltag) zu finden. Deshalb bieten wir bei HausMed ein Online-Seminar an, das Sie Schritt-für-Schritt durch das effektive Management Ihrer Aufgaben führt. Mit unserem HausMed Online-Seminar „Aufgaben besser managen – Stress- und Zeitmanagement“ unterstützen wir Sie dabei, nicht mehr in der Aufschieberitis festzustecken, sondern Ihre Aufgaben effizient zu bewältigen und gleichzeitig eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden. Das Seminar wird bis zu 100% von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet.
Wenn Sie nach weiteren detaillierten Tipps und Methoden zur Verbesserung Ihres Zeitmanagements empfehlen wir einen Blick in unseren Artikel "Produktiver werden – Prokrastination vermeiden". Dort werden verschiedene Techniken, wie die Pomodoro Technik, die Eisenhower-Matrix oder auch die Eat-That-Frog-Methode vorgestellt.
Multitasking vermeiden
Vermeiden Sie Multitasking, besonders wenn die Zeit knapp ist. Der Versuch, viele Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen, führt oft zu ineffizientem Arbeiten. Unser Gehirn ist nicht für Multitasking ausgelegt. Stattdessen ist es effektiver, sich auf eine Aufgabe nach der anderen zu konzentrieren und sie nach ihrer Priorität abzuarbeiten. Bleiben Sie dabei konzentriert, denn dies spart Zeit, minimiert Verwirrung und senkt die Fehlerquote. Zudem verschafft es ein positives Gefühl, wenn Sie die Aufgaben sorgfältig abhaken können. Das Abhaken von Aufgaben hat nämlich mehr zu bieten als nur das Durchstreichen von Punkten auf einer Liste. Es ist ein einfacher Trick, der unser Gehirn dazu bringt, Dopamin freizusetzen - ein Neurotransmitter, der uns ein Gefühl der Belohnung vermittelt. Diese kleine Belohnung wirkt wie ein Motivator, der uns ermutigt, fortzufahren und weitere Herausforderungen anzugehen. Im Grunde genommen ist das Abhaken von Aufgaben eine effektive Möglichkeit, sich selbst auf Kurs zu halten und ein Gefühl der Zufriedenheit zu erleben.
Delegieren
Delegieren bedeutet nicht, die Verantwortung einfach abzuwälzen. Als Führungskraft behalten Sie die Gesamtverantwortung im Blick und stehen für Unterstützung zur Verfügung, wenn nötig. Als Mitarbeiter/in ist es ebenso entscheidend, im Dialog mit dem Team oder der Führungskraft zu stehen, um Ressourcen und Verfügbarkeiten effizient zu nutzen. Durch eine offene Kommunikation können alle Beteiligten ihre Aufgaben erfolgreich bewältigen und zum Gesamterfolg des Teams beitragen.
Regelmäßige Wochenbesprechungen
Im Arbeitsalltag kommt es oft darauf an, die Dinge im Blick zu behalten und gut zu jonglieren, ganz egal in welcher Branche man unterwegs ist. Hier spielt die Einführung von regelmäßigen Jour fixes oder wöchentlichen Besprechungen eine entscheidende Rolle. Das klingt zwar nach „bürokratischen Kram“, aber in Wirklichkeit ist es eine fundierte Möglichkeit, nicht nur das Teamgefühl zu stärken, sondern auch, frühzeitig auf mögliche Stresssituationen zu reagieren. Durch diesen regelmäßigen Austausch können Sie nicht nur Ihre Aufgaben besser verteilen, sondern auch offene Baustellen ansprechen und zusammen nach Lösungen suchen. Der regelmäßige Austausch ermöglicht es Ihnen, rechtzeitig auf Stresssignale zu reagieren, mögliche Konflikte auf der Arbeit anzusprechen und gemeinsam Strategien zu entwickeln, um die Arbeitslast effektiv zu bewältigen und Sie vor Überlastung zu schützen. Insgesamt sind regelmäßige Besprechungen also ein essentielles Element für einen positiven Umgang mit hohen Anforderungen im Job.
Proaktive Auftragsklärung
Bei der proaktiven Auftragsklärung geht es genau darum, dass Sie von Ihrer sogenannten Holschuld Gebrauch machen. Das bedeutet, Sie dürfen und sollen Fristen sowie Deadlines erfragen, um Ihre Planung zu verbessern und sicherzustellen, dass Sie die gestellten Aufgaben erfolgreich bewältigen können. So können Sie effektiv arbeiten und Missverständnisse werden vermieden.
Nutzen Sie diese Strategien als Anregung, um Ihren Umgang mit Zeitdruck und stressigen Situationen zu überdenken. Reflektieren Sie, welche Punkte bereits gut funktionieren und wo noch Potenzial zur Optimierung besteht. Kleine Veränderungen können oft einen großen Unterschied machen.
Fokus bewahren: Tipps für produktives Arbeiten trotz ständiger Unterbrechungen
Es ist sicherlich vertraut aus dem Arbeitsalltag: Man vertieft sich in eine wichtige Aufgabe, ist konzentriert und fokussiert, nur um immer wieder durch ständige Unterbrechungen aus diesem konstruktiven Arbeitsfluss gerissen zu werden. Diese Unterbrechungen können nicht nur frustrierend sein, sondern auch den Stresspegel erheblich steigern.
Mit folgenden Möglichkeiten können Sie Wege finden, um ständige Unterbrechungen zu minimieren:
Zeitblöcke für ungestörte Arbeit:
Reservieren Sie bestimmte Zeitblöcke im Arbeitsalltag, in denen Sie ungestört arbeiten können. Kommunizieren Sie diese Zeiträume auch Ihrem Team, damit diese Zeiten als "Fokuszeit" respektiert werden.
Nutzung von Kommunikationstools:
Setzen Sie klare Kommunikationsregeln. Nutzen Sie Statusanzeigen in Chat- und Kollaborationstools, um anzuzeigen, wenn Sie gerade nicht gestört werden möchten.
Sichtbare Signale nutzen:
Setzen Sie visuelle Hinweise ein, um deutlich zu machen, wann Sie für Unterbrechungen verfügbar sind und wann nicht. Klären Sie diese Signale vorab mit Ihren Teammitgliedern, um Missverständnisse zu vermeiden. Beispielsweise könnten das Tragen von Kopfhörern signalisieren, dass Sie sich in konzentrierter Arbeit befinden, oder das Anbringen von Schildern mit der Aufschrift "Jetzt würde es stören 🙂"-Schildern beinhalten.
Arbeitsumgebung optimieren:
Schaffen Sie eine Arbeitsumgebung, die weniger anfällig für Ablenkungen ist. Ein aufgeräumter und ordentlicher Schreibtisch kann wahre Wunder wirken. Wenn die Umgebung harmonisch gestaltet ist, hat das einen positiven Einfluss auf unsere innere Einstellung und Stimmung. Nutzen Sie diese kleinen psychologischen Tricks für Ihr Wohlbefinden.
Kommunikationspausen einführen:
Blocken Sie Zeiten für regelmäßige Kommunikationspausen, in denen Sie Anrufe, E-Mails und Nachrichten bearbeiten. Priorisieren Sie E-Mails nach Dringlichkeit und bearbeiten Sie diese in Batches. Bei Smartphones gibt es hilfreiche Tools und Einstellungen, dass Nachrichten nur zu einer bestimmten Uhrzeit angezeigt werden. Dadurch können Sie Ihre Konzentration während der restlichen Zeit intensiv nutzen.
Prioritäten setzen:
Klären Sie mit Ihren Kollegen, welche Aufgaben Vorrang haben und welche warten können. Dies hilft, die Anzahl der nicht dringenden Unterbrechungen zu reduzieren.
Kurze Statusbesprechungen einführen:
Wenn regelmäßige Updates erforderlich sind, planen Sie kurze tägliche Besprechungen ein, um Informationen auszutauschen, anstatt ständig nachzufragen und im Austausch zu stehen. Setzen Sie dazu eine feste Zeit fest, sodass diese kurzen, knackigen Meetings zu keinen ungewollten Zeitfressern werden.
Das sind einige Möglichkeiten, und es gibt natürlich noch viel mehr. Vielleicht fallen Ihnen noch weitere Ideen ein, wie Sie Ihren Fokus halten können und wie Sie einen guten Umgang mit hohen Anforderungen im Job finden können. Wichtig ist auch, dass Sie nicht alle Ideen auf einmal umsetzen, sondern sich vielleicht jede Woche eine neue Möglichkeit anwenden, um zu schauen, ob diese effektiv ist und Sie diese in Ihren Arbeitsalltag integrieren möchten. Wenn es nichts für Sie ist, können Sie den Tipp auf Seite legen und einen weiteren ausprobieren.
Konfliktmanagement im Job: Wege zu einer konstruktiven Zusammenarbeit
Nun möchten wir uns einem weniger angenehmen Thema zuwenden: Wir sind uns alle bewusst, dass Konflikte am Arbeitsplatz eine echte Herausforderung darstellen können.
Wo es Menschen gibt, wird es Meinungsverschiedenheiten geben. Auch in der Welt der beruflichen Herausforderungen sind Konflikte manchmal leider unvermeidlich. Jeder Arbeitsplatz bringt unterschiedliche Persönlichkeiten, Arbeitsstile und Meinungen zusammen, was spannend ist, aber auch manchmal zu Spannungen und Meinungsverschiedenheiten führen kann.
"Es ist nicht der Konflikt, der das Problem ist, sondern wie wir darauf reagieren."
Steve Maraboli.
Falls Sie sich gerade in einer solchen Situation befinden, möchten wir Ihnen fünf Schritte ans Herz legen, die Ihnen möglicherweise helfen können:
1. Sofortiges Handeln
Wenn Sie spüren, dass etwas im Argen liegt, zögern Sie nicht. Gehen Sie dem Konflikt aktiv entgegen, bevor er sich zu etwas Größerem entwickelt. Frühzeitig zu handeln macht oft einen erheblichen Unterschied. Allerdings ist es nicht ratsam, inmitten extremer Emotionen zu verhandeln, insbesondere, wenn Sie sehr aufgebracht oder wütend sind. In solchen Situationen ist es empfehlenswert, erst einmal einen kühlen Kopf zu bewahren, zu reflektieren, eine Nacht darüber zu schlafen und dann bspw. am nächsten Tag in einem ruhigen Moment das Gespräch zu suchen.
2. Klare Kommunikation – Konflikte auf der Arbeit ansprechen
Setzen Sie sich mit Ihrem Kollegen oder Ihrer Kollegin zusammen. Es wäre gut, vorher Bescheid zu geben, dass Sie gerne ein Gespräch führen möchten, und sicherzustellen, dass es ein entspannter Moment ist – vielleicht nicht gerade dann, wenn der Kollege unter Zeitdruck steht oder zum nächsten Termin hetzt. Wenn Sie dann zusammen sind, seien Sie einfach offen und teilen Sie klar mit, was Sie beschäftigt. Und natürlich hören Sie aufmerksam zu – oft lassen sich so Missverständnisse sehr schnell aus dem Weg räumen.
3. Gemeinsame Lösungssuche
Arbeiten Sie gemeinsam an Lösungen. Bedenken Sie, dass Sie und Ihr Kollege oder Ihre Kollegin im selben Boot sitzen und gemeinsam nach Wegen suchen können, die für beide Seiten akzeptabel sind.
4. Einbeziehung eines Vorgesetzten
Wenn das Gespräch allein nicht vorankommt, suchen Sie Unterstützung bei Ihrem Vorgesetzten oder der HR Abteilung. Manchmal kann ein neutraler Vermittler wirklich Wunder wirken.
5. Selbstfürsorge nicht vergessen
Konflikte können emotional belastend sein, insbesondere im Umgang mit hohen Anforderungen im Job. Denken Sie daran, gut für sich selbst zu sorgen. Legen Sie klare Grenzen fest und entdecken Sie Möglichkeiten, um abzuschalten und Stress abzubauen. Ihre mentale und emotionale Gesundheit ist genauso wichtig wie alles andere.
Umgang mit komplizierten Aufgaben
Wenn wir uns komplexen Aufgaben stellen, fühlt es sich anfangs oft an, als stünden wir vor einem Berg, den es zu erklimmen gilt. Doch die Kunst besteht darin, den Berg in überschaubare Hügel zu verwandeln. Das bedeutet, die Aufgabe in kleine, handhabbare Teile zu zerlegen und so einen klaren Pfad zum Gipfel zu schaffen.
Wichtig im Umgang mit komplizierten Aufgaben ist, die Prioritäten richtig zu setzen. Dabei spielen Ressourcen eine entscheidende Rolle. Wie können Zeit, MitarbeiterInnen und Tools optimal genutzt werden?
Bei dem Umgang mit komplizierten Aufgaben ist es auch völlig legitim, erfahrene KollegInnen als AnsprechpartnerInnen zu wählen oder Expertenrat einzuholen. Damit das Projekt reibungslos verläuft, ist klare Kommunikation innerhalb des Teams unerlässlich. Jedes Teammitglied sollte wissen, welchen Beitrag es leistet, um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Klare Deadlines der Zwischenaufgaben sind hilfreich.
Sie können ebenso digitale Tools nutzen, die speziell für die Bewältigung komplexer Aufgaben entwickelt wurden. Projektmanagement-Software, Zusammenarbeitstools und Automatisierung können den Prozess erheblich verbessern.
Erwartet mein Arbeitgeber zu viel von mir?
Es ist ganz normal, dass Arbeitgeber von ihren Mitarbeitern Einsatz und Engagement erwarten. Eine gewisse Erwartungshaltung ist Teil des Arbeitsverhältnisses. Doch was passiert, wenn diese Erwartungen über das Maß des Machbaren hinausgehen? Wie erkennt man, dass die berufliche Belastung zu groß wird? Die Grenze zwischen engagierten Einsatz und Überforderung kann mitunter verschwimmen.
Ein erster Schritt besteht darin, die eigenen Grenzen zu erkennen und diese zu akzeptieren. Wenn Arbeitsaufgaben systematisch in persönliche Freizeit oder sogar den Schlaf einschneiden, ist es an der Zeit, genauer hinzuschauen. Überforderung kann nicht nur die Produktivität beeinträchtigen, sondern auch ernsthafte Auswirkungen auf die physische und mentale Gesundheit haben. Vor allem, wenn diese chronisch wird.
Beginnen Sie damit, die konkreten beruflichen Anforderungen zu analysieren. Welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten umfassen Ihre Position? Sind diese realistisch in einem üblichen Arbeitszeitrahmen zu bewältigen? Erwartet mein Arbeitgeber zu viel von mir? Dabei sollten Sie auch eine ehrliche Selbstreflexion vornehmen und überprüfen, ob Ihre eigenen Erwartungen an sich selbst möglicherweise übermäßig hoch sind. Manchmal setzen wir uns selbst unter Druck, indem wir unrealistische Ziele und Standards setzen.
Optional können Sie auch mit dem Arbeitgeber in einen offenen Dialog zu treten. Offene Kommunikation über die empfundene Belastung ist entscheidend. In vielen Fällen sind Arbeitgeber bereit, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Hierbei kann es hilfreich sein, konkrete Vorschläge zu unterbreiten, wie die Arbeitslast besser verteilt oder effizientere Prozesse eingeführt werden können.
Möglicherweise wird im Gespräch deutlich, dass die Erwartungshaltungen des Arbeitgebers geringer sind als angenommen und ein Teil des Drucks und Stresses von einer selbst induzierten Perspektive herrührt. In solchen Situationen ist es essentiell, wohlwollender mit sich selbst umzugehen und die eigenen Grenzen frühzeitig zu erkennen. Pausen, Erholungsphasen und bewusste Ausgleiche zwischen Arbeit und Freizeit spielen eine entscheidende Rolle, um langfristig sowohl gesund, als auch leistungsfähig zu bleiben.
Wenn Sie alleine nicht weiterkommen oder eine neutrale Beratung zu Ihrer persönlichen Situation benötigen, kann es in manchen Fällen sinnvoll sein, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen. Hilfe bei Überforderung ist wichtig. Ein Gespräch mit einem Coach oder Psychologen kann dabei unterstützen, individuelle Strategien zu entwickeln und die persönliche Balance zu finden. Teilweise werden diese Unterstützungsmöglichkeiten auch firmenintern angeboten.
Insgesamt ist es wichtig zu erkennen, dass es in Ordnung ist, Hilfe bei Überforderung zu suchen und die eigene Belastungsgrenze zu kommunizieren. Eine ausgewogene Work-Life-Balance ist nicht nur für die Mitarbeiter, sondern auch für die Arbeitgeber von Vorteil, da sie die Zufriedenheit und Produktivität im Team fördert.
Bevor es überhaupt so weit kommt, dass Sie unzufrieden werden und sich ständig unter Druck fühlen, ist es ratsam, im Austausch mit Ihren Vorgesetzten und/oder Arbeitgeber zu bleiben. Regelmäßige Personalentwicklungsgespräche bieten eine optimale Gelegenheit, Erwartungen, Ziele und Prioritäten mit Ihrer Führungskraft abzustimmen. Nutzen Sie diese Gespräche auch, um konstruktives Feedback zu geben und mögliche Überlastungen rechtzeitig zu erkennen.
Wir bei HausMed sind ebenfalls für Sie da, um Sie bei der Entwicklung eines gesünderen Zeit- und Stressmanagements und/oder im Umgang mit hohen Anforderungen im Job zu unterstützen. Egal, ob Sie sich für unsere Selbstlernkurse entscheiden oder an unseren gemeinsamen Gruppenseminaren teilnehmen, erhalten Sie wertvolle und praxisnahe Tipps sowie Begleitung. Unsere Kurse sind zertifiziert und werden von den Krankenkassen sogar bis zu 100% erstattet, und zusätzlich sammeln Sie Bonuspunkte. Werfen Sie doch gerne einen Blick in unser Kursangebot und schnuppern Sie mal rein.
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Zuletzt bearbeitet: 13.02.2024
Autor: Julia Edler
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