Gesunde Ernährung und Klimaschutz

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Gesunde Ernährung und Klimaschutz

Wer sich genauer mit seiner Ernährung auseinandersetzt, kommt nicht drum herum, den CO2-Fußabdruck seiner individuellen Ernährung zu hinterfragen.

Nachhaltig ernähren - was bedeutet das in der Praxis? Ob aus gesundheitlichen Gründen, Tierwohlaspekten, ökologischen Gründen oder einfach, weil man den Einfluss auf den Klimawandel erkannt hat - man fragt sich:, wie viele tierische Produkte man überhaupt essen möchte und soll.

Doch was sind eigentlich die Fakten zum Thema Fleisch- und Fischkonsum? Welche Mythen halten sich hartnäckig und wie kann ich dem entgegnen? Mit all diesen Fragen beschäftigen wir uns auch bei HausMed, insbesondere in den Nachhaltigkeitskursen „Nachhaltiger leben“ und „Klimafreundliche Ernährung“ (Ernährungskurse online).


Sie möchten weniger Fleisch essen, aber nicht komplett darauf verzichten? Ein guter Grund, öfter vegetarisch zu essen

Viele Menschen reduzieren aufgrund des Zusammenhangs von Fischerei, Massentierhaltung und dem Klimawandel ihren Fleischkonsum und ernähren sich mehrmals die Woche vegetarisch. Immer beliebter wird die sogenannte flexitarische Ernährungsweise, bei der man weniger tierische Produkte, insbesondere weniger Fleisch und Fisch isst.

Wer sich öfter vegetarisch ernährt, muss nicht Flexibilität beim Essen einbüßen und kann sich dennoch nachhaltig ernähren, ohne seine Lieblingsgerichte mit tierischen Komponenten komplett zu verbannen – so macht klimafreundliche Ernährung Spaß.

Klimaschutz und Ernährung

Unbequeme Wahrheit oder doch bloß Ernährungsmythos? Wir fassen für Sie die Fakten und Zahlen rund um gesunde Ernährung und Klimaschutz zusammen:

  • Wahr: Die Produktion von 1 kg Rindfleisch verursacht rund 14 kg CO2.
    Wenn wir weniger Fleisch und Wurst essen, leisten wir einen wichtigen Beitrag für uns selbst und für‘s Klima.

  • Wahr: Massentierhaltung ist einer der Hauptauslöser für den Klimawandel.
    Darum beeinflusst die Massentierhaltung den Klimawandel: Benötigt sehr viel Fläche, verbraucht enorm viel Wasser, der Einsatz von Stickstoffdüngemittel und die Tierhaltung erzeugen riesige Mengen der Treibhausgase Lachgas und Methan. Es stammen 59% Prozent der gesamten Methan- und sogar 80% der Lachgas-Emissionen aus der Massentierhaltung.

  • Wahr: Die Klimabilanz von Luftwarentransporten – auch von Obst und Gemüse, was nicht bei uns regional wächst, ist besonders schlecht.
    Der Import dieser Lebensmittel verursacht pro Tonne Lebensmittel und Kilometer bis zu 90x mehr CO2 als der Hochseeschiff-Transport und rund 15x mehr als Transporte per Lkw. Klimaschutz macht auch vor unserer Ernährung nicht halt. So belasten z. B. Äpfel aus Neuseeland die Umwelt wegen der langen Transportwege in der Regel stärker als der regional angebaute Apfel aus Deutschland.

  • Wahr: Bio-Lebensmittel sparen Energie und sind weniger belastet.
    Warum? Im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft verbrauchen Bio-Bauern bei der Produktion nur ein Drittel an Energie, da sie auf chemisch-synthetische Dünger und Pestizide verzichten (die nämlich mit einem hohen Verbrauch an Energie erzeugt werden). Auf diese Weise schonen Bio-Produkte nicht nur das Klima, sondern sie enthalten auch gegenüber konventionellen Lebensmitteln deutlich weniger unerwünschte Stoffe, wie Nitrat und Pestizidrückstände.

  • Wahr: Hafer-, Soja-, und Hanfmilch sind nachhaltige Milchalternativen.
    Kuhmilch bedeutet nicht nur – genauso wie die Fleischindustrie – Tierleid, sondern bedeutet leider auch eine schlechte Klimabilanz. Insbesondere Soja- und Hafermilch, Milch aus Erbsenprotein und Hanfmilch schneiden in Sachen Nachhaltigkeit gut ab.

  • Wahr: Kuhmilch hat eine schlechte Ökobilanz, ist aber ein tierisches Grundnahrungsmittel mit wertvollen Nährstoffen.
    Eine Kombination aus wenig Kuhmilch und einem Fokus auf pflanzliche Milch ist daher ein Kompromiss, um von den Nährstoffen der Kuhmilch zu profitieren und trotzdem CO2 einzusparen.

Klimafreundliche Ernährung und klimafreundlicher Lebensmitteleinkauf - so geht Klimaschutz durch Ernährung

Gesunde Ernährung und Klimaschutz: auf die Verpackungsart beim Einkauf achten

  • Nachhaltig ernähren: Sparen Sie sich To Go-Produkte
    Mit To Go-Produkten kaufen wir in der Regel jede Menge Verpackungsmüll. Die kleinen Portionen sind außerdem oft deutlich teurer als größere Packungen – ein gutes Geschäft für die Hersteller, ein weniger gutes für uns und vor allem die Umwelt. Meistens vollgepackt mit Zusatzstoffen und Zucker behindern uns diese Produkte auch bei der Gewichtsreduktion.

  • Pfandglas statt Plastikbecher
    In den meisten Kühltheken gibt es Joghurt nicht nur in bunten kleinen Plastikbechern, sondern auch in etwas größeren Pfandgläsern. Das vermeidet Plastikmüll und die Gläser können immer wieder verwendet werden – übrigens auch zur Lagerung von Eingemachtem und Resten zu Hause. Auch Milch gibt es in der Pfandflasche. Achten Sie bei Joghurt und Milch auf Bio-Qualität. Pflanzenmilch-Produkte gibt es leider nur selten im Glas bzw. plastikfrei – dennoch ist die Ökobilanz der Produkte von pflanzenbasierter Ernährung hier immer noch besser als z. B. bei Kuhmilch aus dem Glas.

  • Mehrweg statt Einweg
    Auch bei Getränken wie Säften und Softdrinks gibt es in der Regel die Option, Mehrweg-flaschen anstelle von Einwegflaschen oder -packungen zu kaufen. Mehrwegplastikflaschen erkennen Sie am dickeren, festeren Kunststoff; Saft bekommt man meist auch in Pfand-Glasflaschen. Tipp: Achten Sie beim Kauf von Saft auf regionale Herkunft.

  • Klimaschutz und Ernährung bedeutet auch: Schluss mit Plastikwasser
    Für alle, die noch immer Wasser in Plastikflaschen nach Hause schleppen: Schluss mit dem Quatsch! Eine gesunde und umweltschonende Alternative sind Wasserflaschen aus Glas oder auch ein Wassersprudler/Wasserfilter für den Genuss von Leitungswasser.
    Plastikflaschen werden zwar recycelt, aber die Wiederverwertung von Kunststoff ist nur begrenzt möglich, so dass trotzdem Plastikmüll anfällt. Eine wieder verwendbare Trinkflasche dagegen können Sie überall mit Wasser füllen.

  • Klimafreundliche Ernährung: Kaufen Sie „echtes Brot“
    In Plastik eingeschweißte „Aufbackbrötchen“ und Brotscheiben haben mit echtem Brot nicht viel zu tun. Sie sind in der Regel industriell gefertigt, künstlich haltbar gemacht und enthalten nicht selten gentechnisch veränderte Enzyme.
    Besser: frisches Brot beim Bäcker kaufen – der packt es in eine Papiertüte oder in deinen mitgebrachten Stoffbeutel und so tragen Sie keinen Plastikmüll nach Hause.

  • Nachhaltig ernähren: Lieber frisch als fertig
    Fertiggerichte sind meist in Plastik, Alu und/oder Pappe verpackt. Übrigens sind auch Konservendosen innen oft mit Kunststoff beschichtet. Wer auf Fertigessen verzichtet und frisch kocht, spart Verpackungsmüll – und ernährt sich außerdem gesünder, denn in Fertiggerichten stecken oft zweifelhafte Zusatzstoffe.

  • Frischetheke statt Kühlregal
    Fertig abgepackte Käse- oder Wurstscheiben haben neben dem anfallenden Plastikmüll noch einen Nachteil: Sie werden schneller schlecht. Kaufen Sie Bio(!)-Käse lieber am Stück an der Frischetheke; dort wird er in Papier oder zumindest in weniger Plastik verpackt.
    Sie können auch versuchen, ihn in eigene Vorratsdosen packen zu lassen – immer mehr Supermärkte lassen das inzwischen zu.

  • Nachhaltiger leben: Weniger giftige Reinigungsmittel
    Die Reinigungsmittelregale in den Supermärkten suggerieren, man bräuchte für jeden Bereich ein extra Produkt. So sammeln sich schnell jede Menge mehr oder weniger giftiger Mittel in vielen bunten Plastikflaschen in unserem Haushalt an. Viele dieser Mittel lassen sich durch Hausmittel wie Essig, Zitronensäure, Soda, Natron, Kernseife ersetzen. Wenn Sie doch zu regulären Putzmitteln greifen, erkundigen Sie sich nach umweltschonenderen Inhaltsstoffen und schauen Sie, ob es diese als Nachfüllpack gibt, so sparen Sie dennoch etwas Plastikmüll.

  • Nachhaltige Ernährung: Kein Obst und Gemüse in Plastik
    Es ist absurd: Die einzigen unverpackten Lebensmittel, die es im Supermarkt noch gibt, Obst und Gemüse, sollen wir in einzelne Plastiktütchen packen. Manches liegt sogar schon in Plastik verpackt im Regal; traurigerweise betrifft das gerade Bio-Obst und -Gemüse. Wer saisonal einkauft, findet auch regional angebaute Obst- und Gemüsesorten unverpackt im Supermarkt. Tipp: Wiederverwendbare Beutel und Netze für Obst und Gemüse ersetzen die Plastiktütchen. Verpackte Bio-Produkte haben in der Regel immer noch eine bessere Ökobilanz als z. B. die unverpackte konventionell angebaute Gurke oder Maracuja.

Gesunde Ernährung und Klimaschutz: besser viele Haushalte, die sich „unperfekt“ an einer klimafreundlichen Ernährung versuchen, als wenige Haushalte, die es „perfekt“ umsetzen

Sie sehen, es gibt viele Möglichkeiten für eine klimafreundliche Ernährung. Es muss nicht zwingend die vegetarische oder vegane Ernährung sein. Wenn Ihnen die pflanzenbasierte Ernährung zu unflexibel ist, können Sie schon durch eine Umstellung auf „weniger Fleisch essen“ oder „öfter vegetarisch essen“ einen direkten Einfluss auf Klima und Umwelt nehmen.

Vielen Dank, dass Sie sich auf unserer Seite informiert haben.

Entdecken Sie jetzt Ernährungskurse online für eine nachhaltige Ernährung. Bezahlt von Ihrer Krankenkasse.

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Hotline (mo–fr 10–15 Uhr): 0221/58830827

Zuletzt bearbeitet: 22.02.2023

Autor: Anja Jung

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